Freitag, 22. Januar 2016

Hobby Destilliationen einfach gemacht



Die Destillation







Seit wann wird Destilliert?

Seit wann genau die Menschen destillieren, ist nicht bekannt. Es gibt jedoch Hinweise die darauf deuten, dass es bereits lange vor der Jungsteinzeit gewesen sein muss. Zahlreiche Alchemisten aus verschiedenen alten Kulturen nutzten dieses leicht anwendbare, aber auch gefährliche Verfahren in dem Sie ein flüssiges Gemisch verdampfen ließen und den Dampf wieder auffingen. So entwickelten sie damals mit Hilfe einfachster Mittel wie Beispielsweise einigen Bambusrohren und Lehmöfen Destillationsapparate mit dennen sie geheimnissvolle Tränke, Ätherische Öle oder Heilmittel aus Pflanzen gewonnen konnten. 







Einige Vorreiter der Destillen waren nur einfache Öfen auf dennen sie Kolben aus gehärtetem Lehm oder Ton gefüllt mit ihrem Gemisch drauf stellten, erwärmten und die verdampfende Flüssigkeit auffingen.






Das Aussehen veränderte sich mit der Zeit und wurde aus immer stabileren Materialien gefertigt. Doch bis heute hat sich an dem Grundverfahren der Destillation von verdampfen, abkühlen und wieder auffangen nichts geändert.

 
Heutige kompakte Destille aus robusten Kupfer.





Wie funktioniert eine Destille?


Wie bekannt ist tritt durch das erhitzen von Flüssigkeiten ein Veränderung des Aggregatzustandes ein.
Die Destillation ist ein darauf basierendes Trennverfahren um verdampfbare Flüssigkeiten von schwer verdampfbaren Stoffen abzutrennen und einzeln wieder zurück zu gewinnen. Mit jedem neuen Vorgang
steigt die Reinheit und Konzentration des Gemisches.





Ist Destillieren wirklich so gefährlich wie viele sagen?


Defenitiv ist hier Vorsicht geboten! Einige gewisse Grundkenntnisse sollte man schon besitzen. Da die meisten Lösungsmittel hochentzündlich sind, sollte auf eine konstante Temperatur und kein offenes Feuer geachtet werden sowie das kühlen der Destille durch Wasser ein absoluter muss ist. In einigen Fällen ist es bereits vorgekommen, dass die Wasserkühlung überhaupt nicht eingeschaltet wurde und der Ausfluss brennend als Dampf wieder herraus trat. Eine gründliche Reinigung ist ebenfalls nach jedem Brennvorgang zu emfpehlen um keine verklebten Restpartikel im Apparat zu hinterlassen. Diese brennen mit der Zeit an und können zu Verstopfungen führen was wiederum im schlimmsten Fall zu einer Explosion der Destille führen kann. Vorteilhaft sind Destillen mit bereits eingebautem Termometer, so lässt sich die Temperatur jederzeit kontrollieren und eine Überhitzung vermeiden.








Welche Grundkenntnisse sollte ich besitzen ?


Jedes Lösungsmittel und jeder Feststoff hat seine Temperatur, daher schreiben Sie sich alle nötigen Informationen zu ihren verwendeten Materialien vorher auf. Dies wird es ihnen später einfacher machen
den Überblick zu behalten ab wann die Destillation beginnt, sowie beendet ist. Destillieren sie nur an gut belüfteten Orten wo für ausreichend frische Luft gesorgt werden kann, da die austrettende Dämpfe der Stoffe und Lösungsmittel nicht eingeatmet werden sollten. Damit das Destillat nicht bereits in den Rohren verbrennt, muss immer auf eine ausreichende Kühlung des Apparates geachtet werden. Zumal eine Feuer/Explosionsgefahr dadurch vermieden wird. Auf Grund von Unfällen die jederzeit passieren können, sollte man in der nähe der Destille immer Schutzkleidung wie Schutzbrille, Mundschutz, Handschuhe und einem feuerresistenten Kittel tragen werden.

Auf der folgenden Liste finden sie einige Lösungsmittel und ihre Daten.


Achtung!

Jedes Lösungsmittel hat seinen Sinn und Zweck. Informieren sie sich erst über ihren eigentlichen Verwendungszweck, mit was es reagiert und wie man dieses wieder in Notfällen stoppen kann. Um
wirklich sicher zu gehen sollten sie immer einen ABC-Feuerlöscher in der nähe bereit halten. ABC-Feuerlöscher bedeutet, dass diese Löschmittel enthalten die zum Löschen von Bränden der Brandklasse A (Holz, Kohle, Kohle, Papier, Textilien), Brandklasse B (u. a. Wachs, Benzin, Teer, Alkohol) und Brandklasse C (Gase, wie Ethin, Wasserstoff und Erdgas) zum Einsatz kommen können.










Welchen Sinn hat mehrmaliges Destillieren?

Mehrmaliges Destillieren hat den Vorteil das man anhand einer Daten Skala sehen kann, das je öfters Destilliert wird, der Reinheitsgehalt ansteigt. Dieser Vorgang kann so oft wiederholt werden bis die Reinheit 1 erreicht worden ist. Das bedeutet je öfters man das selbe Destillat erneut destilliert, desto reiner und hochprozentiger wird die Konzentration. 




Fehler bei der Destillation

Achten sie stehts auf Hygiene. Restpartikel vom vordestillieren können sich auf das neue Destillat auswirken und im schlechtesten Fall komplett unbrauchbar gemacht werden. Daher sollten sie nach jedem Vorgang eine gründliche Reinigung der einzelnen Gerätschaften vornehmen. Nur so können sie sicher gehen, ein gutes Ergebniss zu erhalten. Im Grunde kann beim heutigen Destillieren nichtmehr sonderlich viel schief gehen
wenn man alle Sicherheitsvorbereitungen trifft und sich genau an die Anweisungen der Temperaturen hält. 






"Nachde Sie nun die Grundkenntnisse des Destillieren kennen, wird ihnen hier erklärt wie sie einfach reinen Alkohol , Medizinische Tinkturen und Ätherische Öle zu Hause herstellen können mit einer Destille! "  



 Destillieren zu Hause Teil2.video

 

 

 

Destillation von Ätherischen Ölen






Ätherische Öle wurden bereits vor mehr als 6000 Jahren im legendären Ägypten verwendet und hoch verehrt. Man war damals wie heute noch der Ansicht, dass sich die reine Seele einer Pflanze in diesem Öl wiederspiegeln würde. Die Herstellung solcher Öle erforderte sehr viel Pflanzenmaterial und ergab im Vergleich nur wenig Öl. Zudem mussten sie oftmals um die halbe Welt reisen und sogar ihr Leben riskieren um an seltene Pflanzenstoffe zu gelangen. So war es kein Wunder das es meist nur den reichen Pharaonen und dessen Königin zugänglich gewesen war.

 

 

 

Was sind Ätherische Öle überhaupt und wozu kann man diese verwenden ?


Ätherische Öle sind durch Wasser verdampfte, ölige Extrakte aus Pflanzen bzw. Pflanzenteilen auch gennant Hydrolate. Je nach Herkunftspflanze, besitzen sie eine andere Wirkung und einen eigenen starken, charakteristischen Geruch. Aus vielen verschiedenen Stoffen zusammengesetzt sind sie dennoch Fett löslich, Alkohol löslich aber enthalten jedoch selber keine Fette. Früher verwendete man diese Kostbarkeiten nur bei religiösen Bewusstseinserweiternden Ritualen sowie Zeremonie. Erzählungen zufolge, waren es die Griechen die von den Ägyptern vieles abgeschaut und weiterentwickelt hatten. Sie erkannten auch immer mehr die medizinische und aromatische entspannende Wirkung der Pflanzen auf den Menschen. Hippokrates, genannt auch "Vater der Medizin", war seiner Zeit ein großer Befürworter der ätherischen Öle in der Medizin. Wohl dann die alten Römer schließlich auf das Wissen der Ägypter und Griechen aufbauten, so schrieb Dioskurides zum Beispiel in seinem Buch Materia Medica über die Eigenschaften von ca. 500 Pflanzen. Es wird auch berichtet, dass Dioskurides die Destillation von Pflanzen untersucht haben soll. Noch heute sind viele Pflanzen uns unbekannt und ermöglichen eine faszinierende Reise in die Welt der Ätherischen Öle. 

 

 

 

 

Wie Destilliert man reine Ätherische Öle?


Hydrolate lassen sich recht schnell und einfach mittels Wasserdampfdestillation herstellen.
Die Wasserdampfdestillation ist eine Trägerdampf-Destillation mit dem schwer flüchtige,
im Pflanzenmaterial unlösliche Stoffe, getrennt oder gereinigt werden können. Das zu destillierende
Material wird zunächst mit heißem Wasser in den Destillationskolben gegeben, dann wird das Wasser
erhitzt bis es anfängt zu Kochen und im Apperat zu verdampfen beginnt. Öle und Harze
selbst können nicht verdampfen, sie werden jedoch von den verdampfenden Wassermolekülen die
aufsteigen mitgetragen.

 

 

 

Während der Destillation bildet sich immer mehr eine ölige Schicht auf dem Hydrolat ab,
die dann mit einer Pinpette einfach abgetragen werden kann. Erwärmen sie es nach dem
abtragen mit der Pinpette nochmals einige Sekunden um wirklich alles Wasser zu entfernen.
Ätherische Öle lassen sich








Am besten lassen sich Ätherische Öle in braunen Apothekerglasflaschen lagern.
Wie bei allem ist der Einfluss von Licht, Luft und Wärme auch auf Hydrolate nicht zu empfehlen.
Sie können ihre Wirkenden Stoffe verlieren oder sogar gar ranzig werden. Verdunkeltes Glas
bewirkt somit einen besseren Schutz und längere Haltbarkeit als normales Weißglas. Die allgemeine Halbarkeit der selbstgemachten Öle liegt meist bei ca. 10-12Monate nach anfertigung. 




Achtung!

Reine Ätherische Öle sind wirklich sehr stark konzentriert, deshalb sollte sie immer vorsichtig und sparsam verwendet werden sowie außer Reichweite von Kindern gelagert werden!





 

 

 Reinen Alkohl selber herstellen




Reinen Alkohol (umgangssprachlich für Ethanol) lässt recht unkompliziert herstellen. Alkohol ist ein neben Produkt das bei der Gärung von Zucker und Kohlehydrathaltigem Material durch Hefepilze in großen Mengen produziert wird. Die Hefekulturen ernähren sich vom Kohlenhydrateanteil im eigelegten Material und verarbeiten diese zu Ethanol sowie Kohlensäure. Um 5000 vor Christus entdeckte man bereits das Gären von Trauben und Getreide Sorten da die Vorratslager für Getreide selten vollkommen wasserdicht waren.  So lernten sie damals schon die verschiedenen Vorgänge der Alkoholentwicklung kennen und schätzen.

 

 

Welche Hefe eignet sich am besten zur Alkoholproduktion?

Alkoholische Gärung kann mit vielen Hefen erzeugt werden. 



 Die Umwandlung von Zucker in Alkohol wird von kleinen Lebewesen (Mikroorganismen) bewerkstelligt. Diese sind als natürlicher Bestandteil im Gärgut vorhanden (Wildhefen, Pilze, Bakterien) oder sie werden (empfehlenswert!) dem Gärgut hinzugefügt (Backhefen, Reinzuchthefen).

Diese natürlich im Gärgut (Obst, Beeren, Trauben, Getreide etc.) vorhandenen Mikroorganismen sind durchaus in der Lage, Zucker in Alkohol umzuwandeln. Allerdings sind diese Organismen nicht auf die Bildung von Alkohol spezialisiert (man könnte sagen, sie sind nicht dazu ausgebildet). Die Folge: die Alkoholausbeute ist gering und der gebildete Alkohol ist von schlechter Qualität, d.h. die im Gärgut ebenfalls vorhandenen Aromen und Eiweißstoffe werden in erheblichem Ausmaß zu nicht erwünschten Geruchs- und Geschmacksstoffen verändert. Diese Organismen lieben Sauerstoff; in einem sauerstoffarmen und saurem Milieu sind sie unglücklich.




Bäckereihefe
Auch Bäckereihefen können Zucker in Alkohol umwandeln. Aber ähnlich wie die oben erwähnten Kollegen (Wildhefen etc.) sind sie nicht darauf spezialisiert. Leidtragend ist vor allem die Alkoholausbeute. Auch lieben sie Sauerstoff und hassen sauerstoffarme und saure Arbeitsbedingungen.





Reinzuchthefen

Diese sind, wie der Name, besagt gezüchtet, d.h. nach gewünschten Eigenschaften ausgewählt und vermehrt. In der Praxis sind dabei folgende Eigenschaften von Bedeutung:

- Alkoholverträglichkeit: entscheidet, wie viel Alkohol bei der Gärung gebildet wird
- Aromaspektrum: entscheidet in wie weit die im Gärgut vorhandenen Aromen und Eiweißstoffe respektiert (d.h. nicht verändert werden) oder in gewünschtem bzw. nicht gewünschtem Ausmaß verändert werden.
Im Unterschied zu Wildhefen und Bäckereihefen kommen sie mit sauerstoffarmen und sauren Arbeitsbedingungen gut zurecht.
Da es sich bei der Gärung um eine chemische Reaktion handelt, kann die Intensität, mit der die Reaktion abläuft mit Hilfe der Temperatur beeinflusst werden. Generell gilt: Je höher die Temperatur ist, um so schneller läuft die Reaktion ab und umgekehrt. Diese Regel hat jedoch eine Einschränkung: Die Maische und damit die Hefe, darf während der Gärung niemals einer Temperatur ausgesetzt werden, die höher als 40 0C liegt. Oberhalb dieser Temperatur gerinnt das Eiweiß der Hefepilze, die Hefen sterben sofort ab und der Teig ist tot. Bei zu kühlen Umgebungstemperaturen stellt die Hefe ihre Produktion ein. Die perfekte Temperatur liegt somit bei zwischen 19°C- 36°C.  


Je länger die Gärung andauert, um so mehr der großen Kohlenhydratmoleküle werden durch die Enzyme zerlegt und um so mehr Kohlendioxid sowie Alkohol kann entstehen. 





Dauer der Lagerung meist zwischen 2-6Wochen. Die Maische wird anschließend Destilliert um Alkohol und Wasser von einander zu trennen. 
Ethanol kocht bereits bei genau 78,32°C.




Erst wenn diese Temperatur erreicht ist, beginnt der Alkohol zu verdampfen und sich von den schwerern Wassermolekülen zu trennen. Destilliert wird in der Regel bis kurz vor die 100°C damit sich kein Wasser wieder beimischen kann.  




Temperaturkontrolle beim Destillieren !

Dies ist wirklich entscheident bei der Alkoholproduktion für ein einwandfreies Ergebniss. Sollte die Temperatur nicht stimmen wird der Alkohol anbrennen und es enstehen giftige Stoffe die sich auf das gesamte Destillat auswirken. Verbranntes und daher auch giftiges Destillat kenntzeichnet sich oft schon durch die blaue Färbung beim Destillieren. Dieses etwas nach Ammoniak riechende Gemisch ist nicht mehr zu gebrauchen und sollte daher schnell entsorgt werden!




Tinkturen selber herstellen

 

Was sind Tinkturen und wofür werden sie verwendet?


Eine Tinktur ist oftmals ein alkoholischer Auszug aus verschiedenen Pflanzenteilen wie zb. Wurzel,Blätter,Stängel ,Blüten. Doch auch Tinkturen aus Mineralien lassen sich prima selber
zubereiten und bei gebrauch leicht Dosieren. 
 

Kräutertinkturen müssen zwar einige Tage bis einige Wochen ziehen und erfordern daher etwas Geduld. Der Ansatz jedoch ist in Windeseile bereitet. Kräuterauszüge lassen sich ausserdem jahrelang aufbewahren und das Wichtigste ist: Sie wirken! Da eine Tinktur sehr viel Alkohol enthält, ist sie auch relativ lange haltbar.


Wie stelle ich meinen eigenen Tinkturen her?

Zur Herstellung einer Tinktur benötigen Sie Alkohol und natürlich die Kräuter, die Sie einsetzen möchten. Anstatt des relativ teuren Alkohols aus der Apotheke können Sie zum Beispiel Wodka oder Korn einsetzen.
 Füllen Sie ca. 500 ml des Alkohols in ein Glas und geben etwa 250 g der frischen Kräuter beziehungsweise ungefähr die halbe Menge der getrockneten Kräuter hinzu. Verschließen Sie das Glas und lassen es ungefähr einen Monat in der Sonne stehen.
 





Schütteln Sie das Glas einmal am Tag kräftig durch. 



Nach einem Monat können sie sehen wie das Material seine Farbe verliert und komplett ausblasst.
Sobald dies geschehen ist, die Tinktur absieben und in eine dunkle Flasche abfüllen.


Welche Pflanzen wie wirken können sie hier nachlesen . Heilfplanzen Lexikon Liste

 http://www.heilpflanzen-lexikon.com/